In "Infrarot" wird eine vertraute Felslandschaft durch Infrarotlicht verfremdet: Blätter leuchten, Himmel wirken schwer, Schatten dramatisch. Die Serie erzeugt eine atmosphärische Verschiebung ins Surreale, wie ein Blick in eine alternative Realität. Bekannte Natur wird entrückt, fast träumerisch: eine stille Einladung, die Welt neu zu sehen.
Für dieses Projekt benötigte ich zunächst eine Kamera, die überhaupt in der Lage ist, Infrarotstrahlung aufzuzeichnen. Normalerweise befinden sich direkt vor dem Sensor zwei Filter – ein Infrarot-Sperrfilter und ein UV-Sperrfilter. Diese verhindern, dass Strahlung außerhalb des sichtbaren Spektrums den Sensor erreicht. Bei der modifizierten Kamera wurden beide Filter entfernt, sodass sie einen deutlich erweiterten Bereich des elektromagnetischen Spektrums erfassen kann.
Um dennoch gezielt im infraroten Bereich zu fotografieren, setzte ich anschließend einen speziellen Filter ein, der nahezu ausschließlich Infrarotstrahlung durchlässt. Dieser blockiert sowohl UV-Licht als auch den Großteil des sichtbaren Lichts, was eine gezielte Kontrolle über das endgültige Bild ermöglicht.
Als Aufnahmeort wählte ich das Eselsburger Tal – einerseits wegen seiner eindrucksvollen Felsformationen und der landschaftlichen Schönheit, andererseits aufgrund der guten Erreichbarkeit. Da ich mit einer für mich völlig neuen Technik arbeitete, war von Anfang an klar, dass ein einziger Besuch vor Ort nicht ausreichen würde, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.






